Dies Gebäude, ein sogenannter Wagenschauer, ist fast 300 Jahre alt und stammt ursprünglich aus dem Winser Ortsteil Bannetze. Es handelt sich um einen Dreiständerbau – ebenso wie die Heuscheune.
Unter dem Dach des offenen Bereichs konnte man die Erntewagen Wetter geschützt abstellen. Darüber hinaus bot der Wagenschauer weitere Möglichkeiten im Sinne eines Mehrzweckgebäudes. Drei der durch Bretter abgeteilten Innenräume nutzte man hauptsächlich als Schafställe, wenn im Winter ein Übernachten in der Heide nicht mehr möglich war. In einem Raum an einer der Stirnseiten wurden Holz und Torf gelagert. Dort befinden sich heute die Gästetoiletten.
Die Zucht von Schafen insbesondere von Heidschnucken spielt in dieser Gegend traditionell eine große Rolle.
Genau genommen war die Schafhaltung ursächlich für das Entstehen der typischen Landschaft der Lüneburger Heide. Die Tiere fraßen nämlich alle aufkeimenden Büsche und Bäume ab, sodass sich umfangreiche Heideflächen entwickeln konnten.
Während des Sommers wurden die Schafe des Dorfes von einem Schäfer zur Weide geführt. Da der Schafhirte mit seinen Tieren große Entfernungen zurücklegen musste, kehrte er oftmals abends nicht ins Dorf zurück. Dann übernachtete er in einem mitgeführten Schäferkarren, der auch Gelegenheit zu unbeobachteten „Schäferstündchen“ bot. Ein solcher Karren steht hinter der Heuscheune.
Die Heidschnucken spielten auch in der Imkerei eine wichtige Rolle. Sie zerrissen beim Weiden die Spinnennetze zwischen den Heidepflanzen. So wurden die Spinnen gestört, die grundsätzlich eine Gefahr für die Nahrung sammelnden Bienen darstellen.
Mehr zum Thema Imkerei erfahren Sie im nächsten Gebäude, dem Treppenspeicher, leicht zu erkennen an der außen angebrachten Treppe
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