Backhäuser gab es in jedem Dorf, oft auch auf einzelnen Höfen. Wegen der Brandgefahr standen sie immer etwas abseits. Etwa einmal im Monat wurde dunkles, lange haltbares Brot gebacken. Dazu schichtete man das Brennholz – meist Buchenholz – im Steinbackofen auf und zündete es an. Das Feuer erhitzte nun zunächst die Steine des Ofens. Wenn es erloschen war, entfernte man die Asche und schob die Brotlaibe hinein. Der Backprozess funktionierte allein durch die in den Steinen gespeicherte Hitze. Anschließend, wenn der Ofen nicht mehr ganz so heiß war, wurde Kuchen gebacken, Obst gedörrt oder Flachs getrocknet.
Unser Steinofen wird auch heute noch benutzt. Der Heimatverein nimmt ihn zweimal im Jahr in Betrieb – und zwar am 1. Mai und an einem Sonntag im August zur Zeit der Heideblüte. Dazu lädt der ‚Arbeitskreis Backen’ alle Interessierten herzlich ein. Mehrere dutzend Helferinnen und Helfer sind an diesen Aktionstagen im Einsatz. Und natürlich gibt es für die Besucherinnen und Besucher jede Menge zu probieren: Brot nach traditionellem Rezept, Butterkuchen, süße Semmeln – alles frisch aus dem Ofen.
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