Dieser Treppenspeicher stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und stand ursprünglich auf dem Gelände des heutigen Truppenübungsplatzes Bergen.
Bei Fachwerkhäusern gab es immer eine hohe Brandgefahr. Und besonders gefährdet war natürlich das Haupthaus, in dem über dem offenen Feuer gekocht wurde. Daher baute man die Nebengebäude möglichst weit vom Haupthaus entfernt auf.
Der Treppenspeicher diente als sicherer Ort für die existenziell wichtigen Dinge. Oben auf dem Boden lagerte man das Saatgut, hier unten die Festtagskleidung und anderen wertvollen Besitz. Für den Fall, dass das Wohnhaus abbrannte, war wenigstens die Aussaat und damit die Ernährung für das folgende Jahr gesichert.
In Winsen wurden mehrfach Gebäude durch Feuer vernichtet. Im Jahr 1848 breitete sich eine Feuersbrunst so schnell aus, dass 27 Wohnhäuser und 41 Nebengebäude abbrannten und ein Mensch zu Tode kam. Erst Ende des 19. Jahrhunderts gründeten sich freiwillige Feuerwehren.
In diesem Teil des Treppenspeichers sehen Sie eine kleine Ausstellung zum Thema Wäsche und Wäschepflege. Einmal im Monat wusch die Hausfrau die selbst gewebten Leinenstoffe und die fertige Kleidung. Natürlich alles von Hand. Sie hatte dazu nur heißes Wasser und Kernseife zur Verfügung.
Besonders mühsam war das Mangeln, also das Glätten des Leinens. Direkt an der Tür sehen Sie auf dem Tisch ein rundes Mangelholz. Man feuchtete die Stoffe an, wickelte sie um solche Mangelhölzer und setzte den Kasten mit dem Griff darauf. Dann beschwerte man den Kasten mit Feldsteinen und schob ihn auf den Hölzern hin und her, bis das Leinen glatt war. Angesichts dieser Arbeit war die mechanische Wäschemangel, die daneben steht, ein gewaltiger Fortschritt.
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